Kritik „Nope“ (2022)

Nope (2022)

Es gibt derzeit nicht viele Filmemacher, die allein mit ihrem Namen einen Kinosaal füllen. Seitdem Jordan Peele 2017 mit „Get out“ ein „Oscar“-gekröntes Meisterwerk gelungen ist und der darauffolgende „Wir“(2019) ebenfalls alles andere als enttäuscht hat, ist die Erwartung gegenüber eines neuen Films des schwarzen Regisseurs und Drehbuchautors, vergleichbar mit einem neuen Nolan oder Tarantino.

Mit Nope gelingt es Peele, diese Erwartungen vielleicht sogar zu übertreffen. Mit „Nope“ ist ihm, im wahrsten Sinne des Wortes, ein sensationelles Spektakel gelungen.

Wo kann man Nope streamen?

Darum geht es in „Nope“

Im Santa Clarita Valley, etwas außerhalb von Los Angeles, leben die Geschwister OJ und Emerald Haywood auf einer weitläufigen Ranch. Ihre Familie ist seit Generationen im Geschäft mit Filmtieren tätig und hat sich auf Pferde spezialisiert.

Während Emerald versucht, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen und dabei etwas unprofessionell wirkt, ist es vor allem OJ, der versucht, das Familienunternehmen am Laufen zu halten – mit düsteren Aussichten. Die Dinge werden nicht besser, als etwas Seltsames in der Luft/Himmel zu geschehen beginnt.

Und dieses Etwas macht die Tiere nervös, verursacht, dass die Elektrizität sich seltsam verhält, und wirkt generell eher bedrohlich als freundlich. Aber was zum Teufel ist es?

Die beiden Geschwister werden nicht nur die Antwort auf diese Frage erfahren, sondern sich auch auf ein absurd-gruseliges Abenteuer einlassen, das danach alles verändern wird.

Der Trailer zu „Nope“

Kritik zu „Nope“

Ein Film von Jordan Peele steht in erster Linie dafür, dass man im Kino gefesselt und nie gelangweilt ist. So ging es mir und wahrscheinlich jedem Anderen bei „Nope“ auch. „Nope“ ist ein Horrorfilm mit Sci-Fi und Western Elementen, der unglaublich humorvoll und immer wieder sozial kritisch ist. Eine wilde, einzigartige Mischung also. Zu viel möchte ich nicht verraten, denn eine der größten Stärken von „Nope“ ist sein Überraschungspotential und der Diskussionsraum, der entsteht. Man kommt grinsend aus dem Kino und hat Lust, sich mit anderen auszutauschen, was genau man wie interpretiert.

In erster Linie ist „Nope“ aber ein Film, der meiner Meinung nach fantastisch aussieht. Peele und sein genialer Kameramann Hoyte Van Hoytema, der vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Christopher Nolan bekannt ist(„Dunkirk“, „Tenet“, „Interstellar“),ist ein visuelles Spektakel gelungen. „Nope“ ist übrigens der erste Horrorfilm, der im IMAX-Format gedreht wurde. Auch das Sounddesign ist eine Punktlandung. Der Film glänzt wie eine Arbeit des jungen Spielbergs und tatsächlich gibt es einige Elemente, die an eine moderne Version des „Weißen Hais“ erinnern.

Die humoristischen Elemente sind perfekt platziert und man merkt beim Zuschauen, wie sehr einem diese „Comic Reliefs“ guttun. Neben den gruseligen und unwägbaren Stimmungen gibt es bei Nope immer wieder auch kleine Einschübe, die für ein wenig Auflockerung sorgen. So kann sich vom Grauen, das sich im Hintergrund befindet, regenerieren und es kommt zu keinen unnötigen Ermüdungserscheinungen für die Szenen, in denen es aufs Ganze geht.

Peele hat seinen „Get Out“-Star Daniel Kaluuya für die männliche Hauptrolle zurückgeholt, während Keke Palmer in der weiblichen Hauptrolle zu sehen ist. Die Geschwister, die im Film die Hauptrollen spielen, sind ein ambivalentes Paar: Der Bruder ist ein ruhiger und introvertierter Mann, der nur wenig spricht, während die Schwester als energiegeladenes Bündel präsentiert wird, das kaum stillstehen kann und vor Worten nur so übersprudelt. Sowohl Kaluuya als auch Palmer, als auch der Rest des recht überschaubaren Cast, spielen brillant wie immer.

Nope bietet einen interessanten Blick auf die Filmgeschichte. Peele beleuchtet hier vor allem jene kulturellen Kräfte, die bestimmen, was anerkannt und bewahrt werden soll, und zeigt damit, wie sehr diese von Imperialismus geprägt sind. Trotzdem hätte der Film an dieser Stelle mehr Tiefgang haben können, um diesen Punkt stärker zum Tragen zu bringen.

Fazit zu „Nope“

Nope ist ein unterhaltsamer Film, der in seinen besten Momenten mit namhaften Vertretern der Filmgeschichte mithalten kann. Er versteht es, das Publikum gut zu unterhalten und zu schockieren, und bietet beeindruckende technische Leistungen. Wenn ihr die Chance habt, diesen Film im IMAX-Format zu sehen, solltet ihr euch dieses Erlebnis nicht entgehen lassen!

Abschließend möchte ich noch auf die Altersfreigabe „ab 12 Jahren“ hinweisen: Nope ist definitiv nichts für schwache Nerven und reicht an die nächsthöhere Einordnung. Insofern sollten Eltern mit ihren jüngeren Kids genau überlegen, ob sie den Kinobesuch machen wollen!

Nope jetzt online ansehen:

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