Willow Creek Kritik

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7.9

Gut

5

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Willow Creek gibt es leider noch immer nicht auf dem deutschen Markt, daher diente mir die UK-Version des Found Footage Films als Grundlage für diese Kritik, in der ich Euch jetzt verrate ob mir der Film gefallen hat oder nicht.

Der Patterson-Gimlin Film

Willow Creek und besonders die Gegend um Bluff Creek herum gelten als Mekka für alle Bigfoot Fans. Denn dort wurde im Jahr 1967 der berühmte Patterson-Gimlin Film aufgenommen. Dieses Video soll den legandären Bigffot auf einem Streifzug durch die Wälder von Bluff Creek zeigen.

Darum geht es in Willow Creek

An der Frage ob es sich nun wirklich um Bigfoot oder eher um einen kostümierten Menschen handelt wird noch immer stark herumdiskutiert. Jim ist einer jener Menschen, die dieses Video für echt halten und daran glauben, dass es diese sagenumwobene Kreatur tatsächlich gibt.

Deshalb reist zusammen mit seiner Freundin Kelly nach Willow Creek um dort einen Dokumentarfilm über den haarigen Großfuß zu drehen und vielleicht sogar ein paar eigene Videoaufnahmen von Bigfoot oder wenigstens von einem Beweis seiner Existenz zu machen.

Kelly ist dem ganzen Thema zwar eher skeptisch gegenüber eingestellt, aber Jim zuliebe macht sie den Spaß mit und freut sich auf ein paar romantische Stunden beim Zelten allein im Wald.

Nach ein paar Interviews mit mehr oder weniger glaubhaften Einwohnern von Willow Creek macht sich das junge Paar dann auf den Weg in die Wälder um Bluff Creek, dort wo damals das Patterson-Gimlin Video aufgenommen wurde, um dort zwischen Bäumen und Büschen zu zelten.

Schon in der ersten Nacht merken Jim und Kelly, dass sie nicht alleine im Wald sind und das jemand oder etwas versucht ihnen gehörige Angst einzujagen. Und erst als es schon viel zu spät ist erkennen sie, dass sie in größter Gefahr schweben…

Willow Creek Kritik

Ein junges Paar, allein im Wald und nur durch ein dünnes Zelt von erdigem Boden, hohen Bäumen und grünen Sträuchern getrennt. So könnten eigentlich auch romantische Geschichten beginnen, die man seinen Kindern später mal erzählt, wenn sie danach fragen wann der Storch sie abgeworfen hat.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Jims Freundin Kelly sich etwas Anderes von diesem Trip in die Wälder von Bluff Creek versprochen hat. Denn nächtliches Gestöhne hätte sie bestimmt lieber im Zelt gehört als davor und auch für ein wackelndes Zelt wäre sie bestimmt selber gerne verantwortlich gewesen.

Aber schon in der ersten Nacht im Freien hört das Paar beunruhigende Geräusche, die näher und näher kommen.
So wenig die Anwesenheit dieses Unbekannten den beiden gefällt, so sehr wirkt die Szenerie sich positiv auf den Gruselfaktor und die Spannung des Found Footage Films aus.

Regisseur Bobcat Goldthwait hat mit Willow Creek einen spannenden und vor Allem sehr gruseligen Horrorfilm geschaffen, der mich nicht nur in seinen Bann gezogen hat, sondern mich die Angst des jungen Paares förmlich selber spüren lies.

Erst ein entferntes Klopfen, dass dann langsam näher kommt, dann ein Stöhnen, ein Gejaule und jemand oder etwas das direkt neben dem eigenen Zelt steht und das Gepäck durchwühlt sind Dinge, die man nachts beim wilden Zelten in einem dunklen Wald sicher nicht erleben möchte und genau diese Tatsache wurde hier aufgegriffen und spannend in Szene gesetzt.

Was ist das da draußen vor dem Zelt? Wird es uns etwas antun? Ist es Bigfoot? Auf alle drei Fragen gibt es eigentlich nur beunruhigende Antworten für Jim und Kelly. Sie können sich nicht verstecken und auch nicht fliehen. Das Einzige was ihnen bleibt ist die Nacht irgendwie unbeschadet zu überstehen.

Aber was ist, wenn es nicht nur bei Geräuschen bleibt? Was ist wenn plötzlich etwas am Zelt entlang schleift oder dagegen schlägt? Das treibt die ohnehin schon angespannte und ängstliche Stimmung ungebremst auf die Spitze.

Ich habe, wie ihr euch vielleicht denken könnt, schon einige Found Footage Filme gesehen, aber bisher waren nur sehr wenige dabei, die mir so viele kalte Schauer über den Rücken gejagt haben wie Willow Creek.

Wobei ich nicht verschweigen möchte, dass es wegen des dokumentarischen Anfang des Films etwas dauert bis dieser so richtig Fahrt aufnimmt. Die letzten 30 Minuten habe ich es aber dafür nicht gewagt den Blick vom Fernseher abzuwenden.

Nach so viel Lob muss ich leider auch mal etwas Negatives ansprechen, denn die Auswahl der Interview Partner am Anfang des Films hätte ein wenig besser ausfallen können.

Ich könnte mir zwar vorstellen, dass man ein paar dieser Leute als Freaks darstellen wollte wie es sie in und um Willow Creek bestimmt gibt, aber mir drängte sich Zwischendurch der Eindruck auf, als wären ein paar von ihnen nur gezeigt worden um die Laufzeit des Films auf ein abendfüllendes Niveau zu bringen.

Es sind natürlich nicht alle Interviews schlecht, ein paar sind auch sehr informativ und vermitteln etwas Hintergrundwissen, aber man merkt schon, dass das Hauptaugenmerk des Films auf den letzten 30 Minuten liegt, die sich ja zum Glück durchaus sehen lassen können.

Schauspielerisch machen Alexie Gilmore (Kelly) und Bryce Johnson (Jim) ihre Sache übrigens wirklich gut. Besonders Kelly ist anzumerken, dass sie dem ganzen Bigfoot-Thema eher skeptisch gegenübersteht. Beide vermitteln auch sehr gut wie viel Angst sie Nachts im Zelt haben und wie beunruhigt sie vorher über diese merkwürdigen Geräusche im Wald sind.

Mein Fazit:

Willow Creek ist ein spannender und sehr gruseliger Found Footage Geheimtipp und ich hoffe, dass er auch bald in deutscher Sprache erhältlich sein wird. Als Fan des Genres und als jemand der sich gerne gruselt sollte man sich diesen Film auf jeden Fall merken und einen Blick riskieren.

Info: Als Grundlage für diese Kritik diente mir die UK DVD von Willow Creek.

Good

  • Sehr gruselig
  • Sehr spannend
  • Überzeugende Schauspieler

Bad

  • Einige Interviews zu Beginn des Films hätte man sich schenken können
7.9

Gut

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